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Unter anderen Umständen: Tod im Kloster

Regie: Judith Kennel
Buch: Daniel Schwarz, Thomas Schwebel, Jonas Winner

Erstausstrahlung: 08.11.2010, 20.15, ZDF

einen Trailer zu dem Film gibt es hier:
http://www.youtube.com/watch?v=yXU4YrAnVIE


“Der fünfte Fall der ZDF-Reihe führt die Schleswiger Kriminalkommissarin Jana Winter (Natalia Wörner) und ihre Kollegen in ein Nonnenkloster vor den Toren der Stadt. Dort ist Richard Brandner (Walter Kreye), der Besitzer einer mittelständischen Firma für Schiffsmotoren, während einer Tauffeier für seine Enkelin Pauline durch einen mysteriösen Sturz vom Klosterkirchturm zu Tode gekommen. Kriminaltechniker und Rechtsmediziner sind sich bald einig: Der Sturz vom Turm war weder ein Unfall noch Selbstmord. Jemand wollte Brandner töten. In den Fokus der Ermittlung rückt die Familie des Toten, vor allem Franz Heidenreich (Alexander Beyer), dem kurz zuvor die Prokura für den Familienbetrieb vom Stiefvater entzogen wurde. Auch Lena Brandner (Annett Renneberg), die älteste Tochter, gerät unter Verdacht. Sie lebt in dem Kloster, in dem das Kind ihrer Schwester Corinna (Henriette Richter-Röhl) getauft werden sollte. Auch dort ergeben sich schwerwiegende Verdachtsmomente. Nach und nach beginnt Jana Winter, sich in die verschlossene und fremde Welt einzufinden...

Wie in den vorherigen vier Filmen agiert Natalia Wörner auch in diesem Fall wieder als Kommissarin und Mutter eines kleinen Kindes in Schleswig. Neben Wörner spielen Martin Brambach, Ralph Herforth und Friederike Linke. Neu dabei ist Max von Pufendorf, der als neuer Kommissar in das Ermittler-Team kommt. In weiteren Rollen spielen Annett Renneberg, Henriette Richter-Röhl, Alexander Beyer, Peter Kremer, Walter Kreye sowie Gudrun Landgrebe.

Der „Fernsehfilm der Woche“ ist eine Produktion von Network Movie, Hamburg. Produzenten: Jutta Lieck-Klenke, Dietrich Kluge. Die Redaktion im ZDF hat Daniel Blum.” (Presseinfo Network Movie)


Pressestimmen

“Regisseurin Judith Kennel hat auch diesen fünften Fall inszeniert. Die Kontinuität tut der Reihe gut. Die Schauspieler müssen ihre Figuren nicht immer wieder neu erfinden, bekommen aber ihre Momente. Die nutzt vor allem der wunderbare Martin Brambach als Winters Chef: Gleich mehrfach macht er aus kleinen Szenen große Auftritte, ohne sich aufzuspielen. Überhaupt ist der Film fast verschwenderisch besetzt, was die Bedeutung der Nebenrollen aber um so betont: Walter Kreye spielt den früh verstorbenen Unternehmer, Alexander Beyer seinen verdächtigen Schwiegersohn, Gudrun Landgrebe die Gattin. Wichtiger aber sind die Rollen der beiden Töchter, die von Annett Renneberg (als Schwester Benedicta) und Henriette Richter-Röhl mit angemessener Intensität verkörpert werden. Gerade die Leistungen der beiden jungen Schauspielerinnen ist Voraussetzung dafür, dass man die Sehnsucht gerade der weiblichen Figuren nach einer höheren Gerechtigkeit teilt.” (Tilmann P. Gangloff, evangelisch.de vom 8.11.2010)


“Unter dem Eis: Ungewöhnlich klar und konzentriert - der neue Fall in der ZDF-Krimireihe "Unter anderen Umständen" mit Natalia Wörner

Der strenge letzte Winter hatte auch seine guten Seiten: Er lieferte eine ebenso stimmige wie stimmungsvolle Kulisse für den neuen Film um Kommissarin Jana Winter, der Heldin der ZDF-Krimireihe "Unter anderen Umständen". Immer wieder schwingt sich die Kamera in die Lüfte und zeigt atemberaubende Bilder vom zugeschneiten Schleswig an der zugefrorenen Schlei.

Als Natalia Wörner 2005 für den ersten Film der Reihe "Unter anderen Umständen" vor der Kamera stand, da war sie selbst noch in anderen Umständen. Seitdem hat sie ihren Sohn Jacob-Lee, der als Jana Winters Sohn Leo zu sehen ist, Jahr für Jahr zum Drehen mitgebracht. Beibehalten wurde auch das jahreszeitliche Konzept: Stets wird der Krimi um die kühle Schönheit Jana Winter im Herbst oder Winter gedreht. Die aufsteigende Kühle und die Kälte in der rauen Schleswiger Landschaft sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre. In Regisseurin Judith Kennel, die alle fünf Fälle inszenierte, hat Natalia Wörner eine starke Partnerin und Vertraute gefunden. Bei "Tod im Kloster" fügt sich auch Kamerafrau Nathalie Wiedemann nahtlos ein. Ihre sorgfältig komponierten Winterbilder sind eine Erholung fürs Auge.

Nicht nur der Schnee, sondern auch der strenge Schauplatz Kloster sorgen dafür, dass alle Nebensächlichkeiten zugedeckt oder gedämpft werden und der Film eine ungewöhnliche Klarheit und Konzentration ausstrahlt. Kommissarin Winter mietet sich inkognito im Benediktinerkloster Schleswig ein, wo ein Fabrikchef und Mäzen (Walter Kreye) ausgerechnet nach der Taufe seiner Enkelin vom Turm gestürzt war - oder gestürzt worden war.

Für die Kommissarin ist der Klosterbesuch eine willkommene Auszeit: Kurz zuvor musste sie nach Norwegen reisen, wo Überreste ihres verunglückten Mannes in der Nordsee gefunden worden waren. Privates und Dienstliches werden wie gewohnt dezent verbunden. Verständlich, dass der Anblick von Gebeinen oder Totenschädeln für Jana Winter nur schwer erträglich ist. Zum Glück kann sie sich auf ein eingespieltes Männerteam stützen, das hinter dem coolen Auftreten viel Empfindsamkeit zeigt. Zu den Charakterköpfen Ralph Herforth und Martin Brambach stieß Max von Pufendorf als Vierter im Bunde.

Frostig kalt wirkt dagegen die Atmosphäre in der Familie der Hinterbliebenen, die immer noch von der Dominanz des abgestürzten Patriarchen beherrscht wird. Gudrun Landgrebe als hilflose Witwe, Henriette Richter-Röhl als versteinerte Tochter und Alexander Beyer als gedemütigter Schwiegersohn schweigen oder schreien sich an. Fast gelöst dagegen wirkt Ordensschwester Benedicta (Annett Renneberg), die andere Tochter des Toten: Sie fühlte sich im Kloster freier als in dieser Familie.

Auch wenn die Auflösung an sich keine große Überraschung darstellt, so hat doch der Krimi einen ungewöhnlichen Ausgang zu bieten, der Konventionen überschreitet. Die Luftbilder von oben, sie gelten nicht nur der herrlichen Schleswiger Winterlandschaft. Sie liefern auch eine andere Perspektive auf all die irdischen Dramen, bieten, wenn man so will, einen Blick von einer höheren Warte herab. (Torsten Wahl - Berliner Zeitung, 8.11.2010)